Fällt Blick fällt
nicht torkelnder Eimer kreiselndes
Rad taste die
Stufen hinauf am vierzigsten
Tag im vierzigsten Jahr die
Himmelsleiter aus Wachs Stützbalken
umklammert Eisen
und Gips Holzsplitter Augenlid
Himmelbett Staub Terpentin
Ich bringe nicht Blatt ich
bringe nicht Regen ich sehe
oben die Ziegel umkreise treppaufwärts
Wodka und Wolke Kohlestift
Kreise Pastell mit
Zunge und Zähnen zeichne den
Strich zu Schamhaar und Schauer im
Atem brennen die Farben
Im Sommergewitter
deiner unruhigen Augen
öffnen sich mir
die Kammern zu deiner Kindheit
ich sehe dort sitzen
ein blütenkauendes Monster
bewachend drei Vogeleier im Nest
verlassen und unausgeschlüpft
und wie der Regen
in den Gärten Gethsemanes
dringt durchs offene Fenster
die schönste Stille der Welt
der Atem einer erlösten Seele
das Geheimnis der vorüberziehenden Wolken:
flüchtig zu sein und nichts zu bedeuten
Nach dreijährigen Studienaufenthalten in Memphis, TN, (Assistant Teacher for German Studies) und Wien, sowie Werkverträgen (“Wolfskind“, “Flüchtig zu sein“, “Prometheus“) und Stipendien (“Chorus“, Stiftung Kulturfonds Berlin) arbeitete der Autor lange Jahre als Assistent des Drehbuchautors und Filmemachers Jan Franksen für den RBB.
Lesungen des dichterischen Werks von Paul Celan, Lyrik im öffentlichen Raum in Dresden und Berlin, ein Projekt über Friedrich Hölderlin im Theaterhaus Stuttgart bildeten neben dem schriftstellerischen Schaffen sein Lebenszentrum.
Botho Karger - Trommelzentrum Berlin
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